Österreichisches HebammengremiumQUAG-austria

Das „Hebammenzentrum Wien“ hat die QUAG im Oktober 2024 eingeladen, um über ihre Entstehung und Arbeit zu berichten. Viele Kolleginnen waren vor Ort und tauschten sich über Hausgeburtshilfe, deren Rahmenbedingungen sowie ihre alltäglichen Erfahrungen in Österreich aus. Es war in diesen zwei Tagen deutlich zu spüren, dass die außerklinischen Hebammen in Aufbruchstimmung waren und aktiv werden wollten. Der starke Wunsch nach einem unabhängigen, wissenschaftlich fundierten und aussagekräftigen Register war sicherlich auch dem Artikel ‚Geburtshilfliche und neonatale Outcomes nach abgebrochenen Haus- und Praxisgeburten in Österreich‘ (Schildberger et al.), der im März 2024 veröffentlicht wurde, geschuldet.

Die darauffolgende Stellungnahme¹ von Moenie van der Kleyn und Anna Rath der FH Joanneum Graz - Institut Hebammenwissenschaften zeigte Denk- und Auswertungsfehler dieser Studie auf: Die Arbeit von Schildberger et al hat in der Analyse nicht die adäquaten Vergleichsgruppen aller außerklinisch begonnenen vs. alle klinisch begonnenen Geburten als Basis genommen, wagte aber dennoch einen Vergleich von maternalen und neonatalen Outcomes von in die Klinik verlegten Geburten mit allen klinischen Geburten.

Im Dezember 2024 kam das Österreichische Hebammengremium (ÖHG) mit der Frage auf uns zu, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Zusammenarbeit bzgl. der Geburtenerfassung und -auswertung der österreichischen Haus- und Praxisgeburten über die QUAG möglich wäre und es wurden drei mögliche Optionen ausgelotet. Es begann ein sehr guter Austausch und am Ende wurde sich für die Option entschieden, die Erfahrung und das Knowhow der QUAG zu nutzen. Bereits im Mai 2025 startete die Projektarbeit „QUAG-austria“ mit der Umsetzung der Ideen.

Ein Kooperationsvertrag wurde geschlossen. QUAG hat die österreichische Plattform zur digitalen Geburtenerfassung www.quag-austria.at seit November 2025 fertig aufgebaut, natürlich an die österreichischen Gegebenheiten adaptiert.

Die Geburtenerfassung ist nicht verpflichtend, wir hoffen aber, dass sich viele Hebammen dafür anmelden werden, denn im Gegensatz zur vorherigen Erfassung, wird nun die Anonymisierung bereits ab dem Login zur Erfassung gewährleistet. Der eigene Name muss bei der Datenerfassung nicht angegeben werden, die teilnehmende Hebamme/Praxis erhält aus der Geschäftsstelle des ÖHG eine Einrichtungsnummer, mit der sie sich im System einloggt. Zudem wird die Postleitzahl des Geburtsortes des Kindes nur noch mit den ersten zwei Stellen abgefragt. Die Testphase läuft seit Anfang November. Die digitale Erfassung für alle österreichischen Hebammen startet offiziell am 1.1.2026, die bisherigen Papierbelege entfallen damit ab dem Jahr 2026.

QUAG wird zwar auch für die Lieferung der erhobenen und ausgewerteten Daten an das ÖHG zuständig sein, aber die Daten gehören letztendlich dem ÖHG – also den Hebammen in Österreich. Das Hebammengremium organisiert und entscheidet, in welcher Form und wie häufig die Daten an das österreichische Geburtenregister weitergereicht werden und in welcher Form sie ansonsten veröffentlicht oder für Studienzwecke vergeben werden.

Sich Mühe mit der Geburtenerfassung in einem Register für ambulant begleitete Geburten zu Hause oder in der Hebammenpraxis / einem Geburtshaus zu machen, wird sich für alle lohnen, da am Ende mit den Ergebnissen nachgewiesen werden kann, wie fachlich fundiert und sicher Gebärende im häuslichen Umfeld von Hebammen begleitet werden. Qualität wird sichtbar, Wirklichkeit verstehbar und hilft Familien informierte Entscheidungen zu treffen.

Genauere Informationen erhalten die österreichischen Hebammen von der Standesvertretung in den Bundesländern oder in der Bundesgeschäftsstelle des ÖHG.

Wir freuen uns über diese gelungene Kooperation – der QUAG-Vorstand und alle QUAG-Aktiven.

 

¹ https://epub.fh-joanneum.at/obvfhjoa/download/pdf/11452498

 

 

 

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