zum Vergleich klinischer Geburten im Bundesland Hessen mit außerklinischen Geburten in von Hebammen geleiteten Einrichtungen bundesweit.
Initiatoren:
GKV -Spitzenverband
mit Unterstützung des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der
Krankenkassen e.V.
Verbände der Hebammen:
Bund freiberuflichen Hebammen Deutschlands e.V.
DHV Deutscher Hebammenverband e.V.
Netzwerk der Geburtshäuser in Deutschland e.V.
mit Unterstützung von QUAG e.V. (Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen
Geburtshilfe e.V.)
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Pilotprojekt - Vergleich Geburten HgE/Klinik
Abstrakt:
Das Pilotprojekt hatte das Ziel, zu überprüfen, ob ein Vergleich insbesondere der Outcomes bei klinischen und außerklinischen Geburten möglich ist. Der Vergleich der sektoren- und berufsgruppenübergreifenden Versorgungsqualität wurde im Rahmen dieses Pilotprojektes mit den entsprechenden klinischen Datensätzen der Geschäftsstelle Qualitätssicherung Hessen aus den Jahren 2005 bis 2009 im Bundesland Hessen im zeitgleichen Vergleich mit den bundesweiten Datensätzen von der Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe e.V. über Epidat ermöglicht. Dabei sollte u.a. überprüft werden, ob die vorgesehenen Indikatoren für einen späteren flächendeckenden, bundesweiten Vergleich außerklinischer mit klinischen Geburten geeignet sind.
Auszüge:
"In den letzten Jahren trat die Diskussion zur Qualität der klinischen und außerklinischen Geburtshilfe verstärkt in den Vordergrund: Während ärztlicherseits die Outcome-Qualität in HgE immer wieder in Frage gestellt wird, moniert die Hebammenseite die hohe Interventionsrate in der klinischen Geburtshilfe, insbesondere die hohe Kaiserschnittrate. In der klinischen Geburtshilfe wurde die Durchführung der Perinatalerhebung3 in den 1980er- Jahren auf alle Bundesländer flächendeckend ausgeweitet. Die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH (BQS) war seit 2001- 2009 beauftragt, eine bundeseinheitliche Datenerhebung und Auswertung zu realisieren. 2001 wurde erstmalig eine Bundesauswertung mit Daten aus 15 Bundesländern durchgeführt. Seit 01.01.2010 ist diese Aufgabe auf das Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH (AQUA) übergegangen. Die von den Hebammenverbänden getragene "Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe e. V. (QUAG)" führt seit 1999 bundesweit jährliche Qualitätsuntersuchungen der überwiegenden Anzahl außerklinischer Geburten durch und dokumentiert sie in Qualitätsberichten. Bis heute bestehen die o.g. Qualitätserhebungen der klinischen und außerklinischen Geburtshilfe parallel und es gibt keine einheitlichen Qualitätsanforderungen/-indikatoren. Somit sind bislang auch keine vergleichenden bundesweiten Qualitätsdaten aus einem gemeinsamen Studienansatz für diese verschiedenen Sektoren der Geburtshilfe verfügbar."
"Ziel des Pilotprojektes war es, einen Vergleich insbesondere des Outcomes bei klinischen und außerklinischen Geburten zu realisieren. Ansätze zum Vergleich der Prozess- und Strukturqualität fanden ebenfalls Berücksichtigung. Mit Hilfe der Ergebnisse dieses Pilotprojektes sollten sich Rückschlüsse auf die Versorgungsqualitäten ziehen lassen. Somit könnten die weitergehenden Analysen der Ergebnisse des Pilotprojektes in Zukunft dazu beitragen
Um einen Vergleich der klinischen und außerklinischen Geburtshilfe zu ermöglichen, wurde die sektoren- und berufsgruppenübergreifenden Sicherung der Versorgungsqualität bei klinischen und außerklinischen Geburten im Rahmen eines Pilotprojektes verglichen. Hebammen und Frauenärzte haben auf Grund dieser neuen Ergebnisdarstellung die Möglichkeit, die fachliche Diskussion auf neuer Wissensbasis zu führen. Damit kann ein kontinuierlicher Austausch über die verschiedenen Möglichkeiten des Gebärens entstehen, so dass Fachleute voneinander lernen können."
Letztlich verblieben unkomplizierte Spontangeburten in beiden Settings, so dass der Vergleich auf den Standard „vaginale Geburt und reifer Einling (37+0 bis 41+6)“ heraus lief.
einige Ergebnisse:
Zu den Befunden im Einzelnen: Eine Geburt mit intaktem Damm konnte signifikant häufiger in der HgE erreicht werden, höhergradige Dammrisse waren in beiden Settings gleich selten. Der Anteil der Kinder mit einem 5-Minuten-Apgar <7 war nach HgE-Geburt größer, 10 Minuten post partum hatte sich die Situation jedoch soweit normalisiert, dass ein signifikanter Unterschied nicht mehr nachgewiesen werden konnte. Der neue Parameter zur gemeinsamen Entlassung nach Hause erwies sich als tauglich und kann ohne komplizierte Datenzusammenführung aus der zugrunde liegenden Dokumentation abgeleitet werden (zur exakten Operationalisierung siehe Anlage 4). Hier erzielte die HgE das bessere Ergebnis.
Die untersuchten Prozessparameter bestätigen, dass in HgE weniger Medikamente zum Einsatz kamen und die Varianz hinsichtlich der Gebärpositionen deutlich größer war.
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